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Das Züchten
Die Verpaarung
Um erfolgreich Nachzuchten zu erzielen, ist eine sorgfältige Vorbereitung und Pflege erforderlich.
Zunächst einmal ist es wichtig, ein gesundes Zuchtpaar zu haben. Sowohl das männliche als auch das weibliche Tier sollten ausreichend alt und in guter körperlicher Verfassung sein, um eine erfolgreiche Paarung zu gewährleisten. Eine angemessene Ernährung mit einer Vielfalt an Insekten und Nahrungsergänzungsmitteln ist entscheidend, um die Vitalität der Geckos zu erhalten.
Das Alter für eine sichere Verpaarung von Leopardgeckos sollte bei Weibchen mindestens 12 bis 14 Monate und ein Mindestgewicht von 45 g betragen. Bei Männchen wird die Geschlechtsreife meist schon ab dem 8. Monat erreicht. Dennoch sollten auch bei den Männchen einige Dinge beachtet werden. Zum einen sollte das Gewicht des Männchens idealerweise das Gewicht des Weibchens nicht zu stark über- oder unterschreiten, da die Balz sehr ruppig sein kann und das kleinere und vielleicht schwächere Tier Verletzungen davontragen könnte.
Ernährung und Zucht
Bei der Ernährung sollte man auf eine ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen und Kalzium achten, da gerade die Weibchen bei der Ovulation Kalzium zur Bildung der Eierschale benötigen. Bei der Haltung von weiblichen Leopardgeckos sollte hierauf geachtet werden, da sie auch ohne Deckakt Eier produzieren und ohne ausreichende Versorgung zu einem Kalziummangel in den Knochen tendieren.
Ich persönlich und einige andere Züchter setzen hierbei auf das Kalzium- und Vit.D3-Präparat von Gecko Nutrition, welches einen sehr hohen Versorgungsstand bei der Kalziumzufuhr bietet. Ebenfalls sind hier das Multivitaminpräparat von Nekton oder Repashy lobend zu erwähnen, welches für eine zusätzliche Versorgung mit Vitaminen, Aminosäuren und Spurenelementen sorgt. Es gibt natürlich noch viele andere Anbieter auf dem Markt, doch haben sich die oben erwähnten Präparate für mich persönlich am besten bewährt.
Foto: S. Hofschläger
Mandarin Tangerine Paar bei der Paarung. Das Männchen kann hierbei sehr aggressiv vorgehen. Wichtig ist, das Paar nicht abrupt zu trennen, sondern zu warten bis Sie sich von alleine lösen.
WANN verpaaren?
Die Paarungszeit wird oft durch saisonale Veränderungen und die Manipulation der Licht- und Temperaturzyklen im Terrarium stimuliert. Durch die Bereitstellung eines geeigneten "Brutkastens" mit feuchtem Substrat oder einem Eiablagebehälter können die Weibchen ihre Eier an einem sicheren Ort legen. Meist erfolgt die Paarung direkt nach der Winterruhe (Brumation).
Besonders für die Weibchen ist diese Winterruhe enorm wichtig, da ein ausbleiben der Winterruhe zu einer Legenot, allgemeinen gesundheits gefährdenden Zuständen oder Unruhen des Tieres führen kann.
Die Inkubation
Nach der Paarung legt das Weibchen ihre Eier innerhalb weniger Wochen in den dafür vorgesehenen Behälter. Die Eier sollten sorgfältig aus dem Terrarium entfernt und in einen Inkubator mit kontrollierten Bedingungen für Temperatur und Luftfeuchtigkeit gelegt werden.
Die Inkubationszeit variiert je nach den gewählten Bedingungen, beträgt jedoch in der Regel etwa sechs bis acht Wochen. Während dieser Zeit ist es wichtig, die Eier regelmäßig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie gesund bleiben und sich ordnungsgemäß entwickeln.
Da bei Leopardgeckos bis zu einem gewissen Maß das Geschlecht durch die Bruttemperatur zum gewünschten Ergebnis manipuliert werden kann, gibt es Übersichten, welche über die Jahre von vielen Züchtern gesammelt wurden. Hier durch lässt sich auch für Leihen, mit etwas Glück, das gewünschte Geschlecht erreichen.
Im Normalfall sind hier die ersten 20 Tage der Bebrütung entscheiden, welche dabei konstant gehalten werden muss.
-Inkubationszeiten-
24°c
= meist Männchen (sind oft sehr ruhige und sexuell zurückhaltend)
24,5-27°c
= überwiegend Weibchen
27,5-30,5°c
= Weibchen und Männchen zu ähnlichem Anteil
31-32°c
= überwiegend Männchen
32,5-33°c
= meist Weibchen (diese sind aber meist sehr aggressiv und nicht mit anderen Leopardgeckos vergesellschaftbar)
Ab einer Temperatur von über 32°c werden die Jungtiere meist heller von ihrer Grundfärbung, ebenso stellt diese hohe Temperatur eine Gefahr für die Babys dar, an einem Hitzschlag schon im Ei zu verenden.
Der Schlupf
Sobald die Eier schlüpfen, müssen die Jungtiere in einem separaten Behälter untergebracht werden, um sie vor möglichen Rivalitäten oder Verletzungen durch erwachsene Geckos zu schützen. Eine ausgewogene Ernährung und eine geeignete Umgebungstemperatur sind entscheidend für das Wachstum und die Entwicklung der Jungtiere.
Die Fortpflanzung von Leopardgeckos in der Gefangenschaft erfordert Geduld, Engagement und Fachwissen, kann aber auch eine äußerst lohnende Erfahrung sein, die es ermöglicht, die Schönheit und Vielfalt dieser faszinierenden Reptilien näher kennenzulernen.